Demokratisierung von Wohnungsbaugenossenschaften mithilfe von Blogs

Das Vorhandensein konträrer Meinungen, gern auch als Meinungsvielfalt bezeichnet, ist ein wesentliches Merkmal von Demokratie und ebenfalls Merkmal von Genossenschaften (siehe auch Demokratieprinzip). In mitgliederstarken Genossenschaften ist es für das einzelne Mitglied nahezu unmöglich eine größere Anzahl der Mitglieder zu informieren und sich mit ihnen auszutauschen. Nehmen wir als Beispiel einen engagierten Vertreter, der die Mitglieder über seine Sicht einer stattgefundenen Vertreterversammlung informieren möchte. Bei einer 5.000 Mitglieder starken Genossenschaft ist das schier unmöglich und ein extremer Kraftakt.

Die genossenschaftsinternen Publikationen der Wohnungsbaugenossenschaften sind meist geprägt von Schönmalerei und Oberflächlichkeit. Sie stehen den Mitgliedern den Erfahrungen nach für Kritik nicht zur Verfügung. Kritik an der Arbeit oder Politik des Vorstands ist in diesen „Blättern” noch nicht einmal in Form eines Leserbriefes vorhanden. Der von uns konstruierte, in Wohnungsbaugenossenschaften aber vorhandene und von den Mitgliedern gewählte (!), engagierte und kritische Beispielvertreter, hat dort kaum eine Chance zur Veröffentlichung seines Standpunktes. Mit dieser Strategie werden kritische Mitglieder ausgegrenzt und ihre Ansichten als Einzelmeinungen dargestellt. Daraus könnte man außerdem, wenn man böswillig ist, schließen, dass Vorstände andere Ansichten in der Öffentlichkeit fürchten wie der Teufel das Weihwasser.

Demokratisierung von Genossenschaften

Blogs können hier für Abhilfe sorgen. Denn sie sind in der Regel von jedem Ort und zu jedem Zeitpunkt allen zugänglich. Außerdem sind Sie eine preiswerte Alternative der Informationsverbreitung. Blogs bieten viele Möglichkeiten für Genossenschaftsmitglieder. Hier eine kleine Auswahl:

Vorstände, die ein berechtigtes Interesse an Meinungsbildung und Meinungsaustausch in der Genossenschaft haben, werden Blogs nicht nur befürworten, sondern auch unterstützen.

Als Wermutstropfen mag die Altersstruktur in einigen Wohnungsbaugenossenschaften erscheinen. Doch selbst wenn ältere Mitglieder keinen eigenen Internetzugang besitzen, so haben sie doch oft Enkelkinder, die nicht nur über den notwendigen Internetzugang verfügen, sondern vielleicht sogar selbst Mitglied in der Genossenschaft sind und ihren Großeltern hilfreich zur Seite stehen, an die gewünschten Informationen zu gelangen.

Was können Sie tun?

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